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Haben Sie sich auch schon gefragt, wo der Unterschied zwischen Foxtrott und Quickstep liegt oder was sich hinter dem Tanzstil "Night Club Two Step" verbirgt? Oder möchten Sie wissen, welche Tänze Sie bei uns erlernen können?

Wir stellen Ihnen hier in Kurzporträts alle Tänze vor, mit denen wir in unserer Tanzschule paarweise - oder im Fall des Steptanzes auch einzeln - auf dem Parkett unterwegs sind.

 

Wiener Walzer (Standard- und Turniertanz)

Der älteste Tanz, der heute noch in den Tanzschulen unterrichtet wird, ist der Wiener Walzer (altdeutsch walzen = sich drehen): Er entstand im Mittelalter im Alpenraum, galt zuerst als Bauerntanz, wurde später zeitweise verboten (zu ausschweifend, zu ungezügelt, verdirbt das Volk…) und stieg letztlich zum Tanz der gehobenen Gesellschaft auf. Aus dem Wiener Walzer entwickelten sich bekannte Varianten wie z.B. der Ländler. Seinen Namen verdankt der Wiener Walzer übrigens dem Umstand, dass er am Ende des Wiener Kongresses 1814/1815 von den Delegierten getanzt wurde.

Der Wiener Walzer wird im 3/4-Takt mit ca. 50-60 Takten pro Minute getanzt. Seine Charakteristika sind Lebensfreude, Eleganz und Schwung. Es steht weniger das Figurenmaterial im Vordergrund denn die temporeichen und schwungvollen Drehungen, die – wer einmal so richtig zu den Klängen eines Wiener Walzers übers Parkett gewirbelt ist, kennt das Gefühl – geradezu euphorisierend und berauschend wirken! Noch heute vermittelt der Wiener Walzer einen Eindruck von höfischer Eleganz und Lebensweise sowie von den rauschenden Ballnächten vergangener Jahrhunderte und wird deshalb besonders gerne für die Eröffnung festlicher Anlässe oder als Brauttanz auf Hochzeiten gewählt.

Klassische Wiener Walzer: "An der schönen blauen Donau", "Kaiserwalzer" oder "Rosen aus dem Süden" von Johann Strauss. Wiener Walzer kann auch zu modernen Songtiteln getanzt werden, z.B. „Hijo de la luna“ von Loona, "Nothing else matters" von Metallica, „I love you" von Céline Dion, "Love on the brain" von Rihanna, "Küss mich halt mich lieb mich" von Ella Endlich oder "Se bastasse una canzone" von Eros Ramazotti.

 

Englisch oder Langsamer Walzer (Standard- und Turniertanz)

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Amerika eine sanftere Form des Wiener Walzers, der unter dem Namen "Boston" bekannt wurde. Die Drehungen wurden beibehalten, jedoch deutlich langsamer getanzt. Um 1920 entwickelten Tanzchoreografen in England den Langsamen Walzer daraus, der wegen seiner Herkunft auch Englisch Walzer genannt wird. Die linearen Bewegungen des Boston wurden durch raumgreifende Drehungen ersetzt, in denen das Paar wie ein Pendel von Höhepunkt zu Höhepunkt schwingt. In dieser Kombination von schwingenden, pendelnden und typisch wellenförmigen Bewegungen mit eleganten Figuren wird ein weicher und runder Charakter des Tanzes erzeugt; die dazugehörige melodiöse und anschmiegsame, romantisch-emotionale Musik harmoniert mit dem Tanz. Deshalb gilt der Langsame Walzer auch als der Romantiker unter den Standardtänzen und wird von Brautpaaren bevorzugt als Hochzeitstanz gewählt.

Der Langsame Walzer wird im 3/4-Takt bei 29-31 Takten pro Minute getanzt (also halb so schnell wie der Wiener Walzer), zu Klassikern wie "Fascination" von Nat King Cole oder "Moon River" von Andy Williams ebenso wie zu modernen Slowsongs wie "Dark Waltz" von Hayley Westenra, "I wonder why" von Curtis Stigers, "I belong to you" von Eros Ramazotti feat. Anastacia oder "Come away with me" von Norah Jones.

 

Foxtrott (Modetanz)

Entstanden ist der Foxtrott (= engl. Fuchstrab) zwischen 1910 und 1915 in Nordamerika aus Elementen des Ragtime, Onestep und Twostep. Woher der Tanz seinen Namen hat, ist nicht ganz klar belegt, er geht jedoch möglicherweise auf den Schauspieler, Tänzer und Komödianten Harry Fox (USA, 1882-1959) zurück, der Variationen des damals populären Twostep entwickelte und diese als "Foxtrott" bezeichnete. Tanzgeschichtsforscher sind allerdings der Ansicht, dass im Foxtrott tatsächlich die Gangart des Fuchses vertanzt werde. Nach Europa kam der Tanz erst nach dem Ersten Weltkrieg; aus dem unkomplizierten Tanz entstanden ab 1924 die langsamere Variante "Slowfox" sowie der schnellere "Quickstep".

Der Foxtrott wird im 4/4-Takt mit ca. 36-52 Takten pro Minute getanzt und ist vielseitig einsetzbar: Er kann ebenso gut zu zahllosen älteren Tanzklassikern wie zu modernem Reggae, Pop, Black Music oder sogar langsameren Housebeats getanzt werden. Und wenn man es ein wenig ruhiger angehen möchte, tanzt man zu mittelschnellen Liedern einfach Foxtrott anstelle von Disco-Fox.

Foxtrott kann zu modernen Songtiteln getanzt werden, z.B. „Don't“ von Ed Sheeran, „Josephine“ von Chris Rea, „Heart skips a beat“ von Olly Murs, "Go gentle" von Robbie Williams oder „I feel lonely“ von Sasha.

 

Quickstep (Standard- und Turniertanz)

Der Quickstep ist die schnellere Variante des Foxtrott. Da der Quickstep im Gegensatz zum Foxtrott einer der fünf Turniertänze (Standard) ist, gibt es deutlich mehr technische Elemente und Figuren, dafür ist er tänzerisch auch etwas anspruchsvoller.

Quickstep entstand Mitte der 20er-Jahre, als parallel zum Onestep das Tempo des Foxtrotts beschleunigt wurde. In der Familie der Standardtänze gilt er als „der Sekt unter den Weinen": perlend in seinen langgestreckten Bewegungen und spritzig in seinen Hüpfschritten.

Der Quickstep wird im 4/4-Takt mit ca. 50-54 Takten pro Minute getanzt.

Bekannte Quicksteps: "Neh nah nah nah" von Vaya Con Dios, "Show me how you burlesque" von Christina Aguilera, "Lucky day" von Sasha, "Gimme that swing" von Cissie Redgwick.

 

Slowfox (Standard- und Turniertanz)

Der Slowfox ist die langsame Variante des Foxtrott und zählt ebenfalls zu den Standard-Turniertänzen. In den 1920er Jahren standardisierten die Engländer den Slowfox, der, obwohl er "auf der natürlichen Gehbewegung basiert", der technisch anspruchsvollste Tanz ist. Es wird gesagt, dass man beim Slowfox eine volle Tasse auf den Kopf der Dame stellen können muss, ohne dass ein Tropfen verschüttet wird. Der Slowfox zeichnet sich denn auch aus durch elegante, fliessende, raumgreifende und weiche Bewegungen und verkörpert das englische Understatement in Perfektion.

Der Slowfox wird im 4/4-Takt mit ca. 28-30 Takten pro Minute getanzt, z.B. zu "C'est si bon" von Prandi, "Material Girl" von Cassandra Beck, "Zieh die Schuh' aus" von Roger Cicero, "Call me irresponsible" von Michael Bublé.

 

Internationaler oder Standard-Tango (Standard- und Turniertanz)

Der Internationale oder Standard-Tango entstand um 1910 in Europa. Reisende der oberen gesellschaftlichen Klassen brachten von ihren Reisen nach Buenos Aires in Argentinien den Tango Argentino nach Paris in Frankreich. Die dortige konservative Oberschicht empfand den Tanz als "wild" und "anstössig" und wollte eine weitere Verbreitung verhindern. Britische Choreografen nahmen sich schliesslich des Tango Argentino an und passten ihn stilistisch den gesellschaftlich akzeptierten Standardtänzen an. Eine andere Theorie besagt, dass der Internationale Tango nicht aus dem Tango Argentino entstanden sei, sondern aus dem damals in Lateinamerika weitverbreiteten Canyengue, der nach Aussage einiger Tanzgeschichtsforscher in Technik und Charakter dem heutigen Internationalen Tango viel ähnlicher war als dem heutigen Tango Argentino. Diese Interpretation ist allerdings umstritten.

Der Internationale Tango ist der leidenschaftlichste Tanz unter den Standardtänzen: Sein feurig-strenger Charakter wird gezielt durch abrupte Wechsel in Tempo und Bewegungsform hervorgerufen, was durch entschlossene, in die Ferne gerichtete Blicke und schnelle Kopfbewegungen noch verstärkt wird. Zögernd angesetzte, aber sich rasch beschleunigende lange und schleichende Gehschritte wechseln plötzlich mit kurzen, schnellen Schritten ab; fliessende mit abgestoppten Bewegungen.

Der Tango wird im 2/4-Takt mit 31-33 Takten pro Minute getanzt. Modernere Tangomusik wird auch im 4/4- oder 4/8-Takt getanzt, z.B. "Santa Maria del Buen Aire" von Gotan Project oder "Reflejo de luna" von Alacran.

 

Cha Cha Cha (Latein- und Turniertanz)

Der fröhlich-temperamentvolle Cha Cha Cha verkörpert den koketten Flirt zwischen Mann und Frau. Entwickelt wurde er Ende der 1940er Jahre vom kubanischen Komponisten und Violinisten Enrique Jorrín aus dem kubanischen Danzón. Der neue Rhythmus kam bei den Tänzern sehr gut an und inspirierte sie zu einem Tanzschritt, der den Grundschritt des Mambo um einen schnellen Wechselschritt ergänzt. Dieser schnelle Wechselschritt verursachte laut Jorrín ein scharrendes Geräusch der Füsse am Boden, das für ihn wie "cha cha chá" klang, und das er als rhythmische Gesangseinlage in einige seiner Lieder einbaute. Dieses Geräusch und die daraus resultierende rhythmische Zählweise "2-3-cha-cha-cha" waren denn auch namensgebend für den Tanz.

Der Cha Cha Cha verbreitete sich sehr schnell über die kubanische Grenze hinweg bis in die USA, wo er über Nacht zum Modetanz des Jahres 1955 wurde. In den darauffolgenden Jahren erfuhr der Tanz technische Anpassungen an die Rumba, wurde in England technisch weiterentwckelt und standardisiert sowie ab 1962 offiziell zu den Turniertänzen gezählt.

Der Cha Cha Cha wird im 4/4-Takt bei 30-32 Takten pro Minute getanzt, z.B. zu "I need to know" von Marc Anthony, "Jezabel" von Ricky Martin, "Sway" von Pussy Cat Dolls oder "The Mambo Craze" von De-Phazz.

 

Rumba (Latein- und Turniertanz)

Der Romantiker unter den Lateintänzen ist unbestritten die Rumba: Zu schmelzender, sehnsüchtiger Musik werben die beiden Tanzpartner umeinander, trennen sich, finden wieder zueinander zurück und offenbaren einander ihre grossen Gefühle zueinander. Die Rumba ist der Tanz der Liebe.

Im Gegensatz zum Cha Cha Cha entwickelte sich die Rumba auf Kuba bereits in den 1910er Jahren aus dem Bolero-Son, einer langsameren Variante des damals getanzten Bolero. Der Rumba zugrunde liegt ursprünglich die Verschmelzung afrikanischer Tanz- und Musiktraditionen der afrikanischen Sklaven auf Kuba mit einheimischer Musik ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Als Modetanz kam die Rumba um 1930 in New York auf; rhythmisch vereinfacht gelangte sie Anfang der 1930er Jahre auch nach Europa, wurde aber von den Nationalsozialisten als "entartete Kunst" verboten und geriet in Vergessenheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rumba wiederentdeckt, allerdings in zwei vollkommen unterschiedlichen Variationen: Zum einen die amerikanisch beeinflusste Carrée-Rumba, die zum Teil heute noch in den USA unterrichtet wird, zum anderen die vom in England lebenden Franzosen Pierre Lavelle propagierte Rumba im kubanischen Stil, die sich international durchsetzte und seit 1964 zu den Turniertänzen zählt.

Getanzt wird die Rumba im 4/4-Takt bei 24-27 Takten pro Minute, z.B. zu "Falling into you" von Céline Dion, "Now that the love's gone" von Juan Camus, "No mas boleros" von Semino Rossi oder "Slip into something more comfortable" von Kinobe.

 

Samba (Latein- und Turniertanz)

Entstanden in Brasilien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ging auch die Samba aus der Fusion verschiedener Tanzformen afrikanischer Sklaven mit lokaler, aber auch europäischer Musik und Tänzen hervor. Daraus entwickelte sich schliesslich die Samba de Roda, ein Kreistanz, bei dem die Tänzer mit Trommeln und anderen, typisch brasilianischen Instrumenten sowie Händeklatschen angefeuert wurden. Der Musikstil fand rasch Anhänger und verbreitete sich aus den Armenvierteln und den Vorstädten bis nach Rio de Janeiro, wo er schliesslich auch in der Oberschicht populär wurde. Der Tanz wurde um ca. 1920 zum typischen Kanevalstanz von Rio weiterentwickelt, und mit der zunehmenden Industrialisierung Brasiliens kam die Samba 1924 erstmals nach Europa. Sie konnte sich aber, da zu vulgär und schamlos für die Europäer, zuerst nicht durchsetzen: Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Samba auch hier salonfähig, nachdem man die exzessiven Hüft- und Beckenbewegungen "entschärft" hatte und die Samba auch "ordentlich" in Frack und Abendkleid getanzt werden konnte. Deshalb hat die europäische Variante der Samba kaum noch etwas mit der ursprünglichen brasilianischen Tanzform gemeinsam; geblieben sind die typischen, schnellen Hüftbewegungen, das "Bouncen" genannte Vor-und-Zurückwippen des Unterkörpers und die überschäumende Lebensfreude, die dieser Tanz zum Ausdruck bringt.

Samba wird im 2/4-Takt bei einem Tempo von 44-53  Takten pro Minute getanzt, zu Klassikern wie "Mas que nada" von Sergio Mendes, "Festa de um povo" von Carrapicho und modernen Songs wie "La Bomba" von Ricky Martin oder "Fireball" von Pitbull feat. John Ryan.

 

Jive (Latein- und Turniertanz)

Der Jive ist die gezähmte, "gesittete" Variante des Rock'n'Roll der 1950er Jahre: Amerikanische Soldaten brachten in den USA beheimatete Tänze wie Lindy Hop, Boogie-Woogie und Rock'n'Roll ab 1940 nach Europa, wo sie bei der Jugend schnell sehr beliebt wurden. Als "ordinäre" Tänze eckten sie in der gehobenen Gesellschaft allerdings auch an; so äusserte sich der englische Tanzpapst Alex Moore, dass er nie zuvor etwas "Grässlicheres" gesehen habe. Englische Tanzlehrer entwickelten dann mit etwas langsamerer Musik den eleganten und doch lebendigen Jive, der - anders als der Rock'n'Roll - keine Akrobatik und "wilde Hüpferei" aufweist. 1968 wurde er als einziger Turniertanz nordamerikanischer Herkunft zu den lateinamerikanischen Tänzen aufgenommen.

Der Jive wird im 4/4-Takt bei ca. 32-44 Takten pro Minute getanzt. Ein Merkmal des Jive ist die Betonung auf den 2. und 4. Schlag. Klassische Jive-Lieder sind z.B. "Lucille" von Little Richard oder "Don't be cruel" von Elvis Presley, moderne "Candyman" von Cristina Aguilera, "The Wanderer" von Status Quo oder "Ex's & Oh's" von Elle King.

 

Disco-Fox (Modetanz)

Der Disco-Fox (auch Disco-Swing genannt, in den USA bekannt als Hustle) ist der wohl beliebteste Tanz im deutschsprachigen Raum, denn der stationär getanzte Modetanz mit spektakulären Dreh- und Wickelfiguren ist einfach zu erlernen und kann sehr vielseitig auf klassische 70er Jahre-Discomusik wie auch auf Soul, Schlager und Eurodance bis hin zu fast allen modernen Musikrichtungen, u.a. Black Music, House und Techno, getanzt werden. Noch dazu auf kleinstem Raum mit einem variablen Tempo von gemütlich bis sehr schnell!

Vorläufer des Disco-Fox ist der Foxtrott, daher auch die offensichtliche Ähnlichkeit und dieselbe Rhythmik des Grundschritts. Bereits in den 1960er Jahren wurde zur damals aufregenden neuen Soul- und Popmusik nicht mehr in der geschlossenen Tanzhaltung, sondern offen getanzt. Mitte der 70er Jahre kehrten die frei improvisierenden Discotänzer wieder zur Tanzhaltung zurück und erweiterten den klassischen Foxtrott um Elemente aus Swing, Boogie-Woogie und Two-Step, so dass man zwar als Paar, aber dennoch „cool“ zu Hits von den Bee Gees, James Brown, Abba oder Barry White tanzen konnte. So entstand der Disco-Fox, der 1979 in das Welttanzprogramm aufgenommen wurde. Erste Turniere wurden Ende der 1980er Jahre in der Schweiz ausgetragen; im Laufe der Zeit wurden weitere Elemente wie die Drehtechniken der lateinamerikanischen Tänze oder die Wickelfiguren der Salsa mit in den Disco-Fox integriert, so dass dieser Tanz mit seiner Vielseitigkeit begeistert.

Der Disco-Fox basiert auf dem 4/4-Takt, wobei ein Grundschritt (es gibt übrigens verschiedene Arten, wie der Grundschritt getanzt werden kann) drei Schläge umfasst. Getanzt wird er zu einem variablem Tempo von ca. 25-34 Takten pro Minute, zu Klassikern wie „Stayin‘ Alive“ von The Bee Gees oder „Daddy cool“ von Boney M über Schlager und Après Ski-Hits wie „Ein Stern“ von DJ Ötzi oder „Atemlos“ von Helen Fischer bis zu Charthits, z.B. „Katchi“ von Ofenbach oder „Torn“ von Ava Max.

 

Night Club Two Step (Modetanz)

Der Night Club Two Step ist DER Tanz für moderne Slow-Musik und ein Traum zum Tanzen: Charakteristisch für den Night Club Two Step sind seine eleganten, fliessenden Bewegungen, die das Paar förmlich übers Parkett schweben lassen; seine Figuren ähneln den Rumba-, Salsa- und Disco-Fox-Figuren.

Erfunden wurde dieser Tanz 1965 vom damals 15-jährigen, aus einer Turniertänzerfamilie stammenden Buddy Schwimmer, der die Schritte des Surfer's Stomp, einer Art Partner-Linedance, weiterentwickelte und sie für langsamere Musik adaptierte. In den Folgejahren reiste er durch die USA, um den Tanz in Nachtclubs, Dancings und Tanzschulen vorzustellen und andere Tanzlehrer darin zu unterrichten, und 1978 eröffnete er seine eigene Tanzschule. Der Night Club Two Step gewann kontinuierlich an Beliebtheit und ist heutzutage ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der US-Tanzszene; zahlreiche wichtige Turniere, insbesondere in der Western- und Countryszene, zeugen von seinem Erfolg. In den 1990er Jahren tourte Buddy Schwimmer durch Europa, um diesen romantischen Tanz auch auf dem Alten Kontinent bekannt zu machen; wir unterrichten Night Club Two Step seit 1994.

Der Night Club Two Step wird bei ca. 17-25 Takten pro Minute zu moderner Slow-Musik im 4/4-Takt getanzt, vorwiegend zu romantischen Balladen wie z.B. "Lady in Red" von Chris de Burgh oder "Careless Whisper" von George Michael - weswegen er sich perfekt als Hochzeitstanz eignet, da zu den meisten modernen Slowsongs weder Walzer noch Rumba getanzt werden kann - aber auch zu Midtempo-Liedern wie z.B. "Princess of China" von Coldplay oder "Oh wie schad" von Baschi.

 

West Coast Swing (Modetanz)

Der West Coast Swing entstand, wie der Name besagt, Ende der 1930er Jahre an der Westküste der USA; er ist der offizielle Tanz des Bundesstaates Kalifornien. Die Ursprünge des West Coast Swing reichen musikalisch zurück bis in die Zeit der 1920er, als sich der Swing aus den ersten Jazz-Strömungen zu etablieren begann. "Social Dance", die Form des Paartanzes zu Unterhaltungszwecken, begann sich überall in den USA zu etablieren und wurde mangels Tonträger zu Livemusik in öffentlichen Lokalen getanzt. Als Vorläufer des West Coast Swing werden meist der Lindy Hop und der Balboa genannt; der West Coast Swing griff dabei auch Elemente aus anderen Swingtänzen auf und adaptierte deren Charakteristika in die Figuren und Tanzbewegungen. Da der Platz in den Lokalen, in denen bevorzugt West Coast Swing getanzt wurde, meist sehr beschränkt war, entwickelte sich der Tanz im Unterschied zu den ursprünglich sehr freien Swingtänzen stationär, das heisst, er wird in einem schmalen, länglichen Bereich, dem "Slot", getanzt, in dem der "Leader" meist an Ort und Stelle bleibt und den "Follower" im Slot hin und her "schickt". In den 40er und 50er Jahren wurde der West Coast Swing immer populärer und trat dann schliesslich seinen Siegeszug quer durch die USA an; Ende der 70er Jahre begann man bedeutende, landesweite Wettbewerbe abzuhalten.

In den letzten 15 Jahren schwappte die WCS-Welle auch nach Europa über, und mittlerweile erfreut sich dieser Tanzstil auch hierzulande steigender Beliebtheit. Die Faszination dieses Tanzes liegt einerseits in der lässigen, relaxed-coolen Art des Tanzens mit Körperhaltung in leichter Neigung nach hinten, andrerseits in seiner enorm vielseitigen Anwendbarkeit, kann er doch u.a. zu Pop, Swing, Blues, Funk, Hip-Hop, Soul, R'n'B, Rock und House in unterschiedlichsten Tempi im 4/4-Takt und - im Gegensatz zu Disco-Fox - auch zu langsamen Liedern getanzt werden. Dabei liegt die Spannweite des Tempos bei ca. 20-32 Takten pro Minute. Und so vielfältig kann WCS getanzt werden: z.B. "It's all coming back" von Keb' Mo', "Tick Tock" von Lemar, "You need to calm down" von Taylor Swift, "Kiss the sky" von Jason Derulo, "Stay" von Bastian Baker.

 

Tango Argentino (Modetanz)

Der Tango Argentino ist der sinnlichste und intimste Tanz überhaupt: Getanzte Sehnsucht und Leidenschaft, melancholisch, geniesserisch, intuitiv. Er lebt aus dem Moment und von der Improvisation und ist ein einzigartig schöner Tanz zu zweit.

Der Tango Argentino entstand Ende des 19. Jahrhunderts am Rio de la Plata, geboren aus dem vertanzten Schmerz hoffnungsloser Einwanderer. Die argentinische Regierung hatte ein gross angelegtes, attraktives Einwanderungsprogramm gestartet, das allein zwischen 1880 und 1930 ca. 6 Mio. Neuankömmlinge, getrieben von wirtschaftlicher Not in ihren Heimatländern, anzog. Die Einwanderer kamen aus ganz Europa, aber auch aus den Nachbarländern und von den karibischen Inseln – viele davon waren afrikanische Sklaven – nach Buenos Aires und Montevideo, wo sie auf engstem Raum zusammen arbeiteten, zusammen lebten und sich zu fröhlichen Tanzveranstaltungen versammelten. Takte, Rhythmen und Melodien ihrer Herkunftsländer vermischten sich dabei zu neuen Liedern und Tänzen, woraus sich die Milonga, der leichte, lebensfrohe Vorläufer des Tango Argentino, entwickelte.

Als die Landreform am Widerstand der Grossgrundbesitzer scheiterte, verschlechterten sich die Lebensbedingungen dramatisch: Zu den Einwanderern, denen es nicht gelungen war, im Hinterland Fuss zu fassen und die deshalb in die Hafenstädte zurückkehrten, kamen nun auch noch Abertausende von arbeitslosen Landarbeitern und Hirten aus der Pampa. Es herrschte Arbeitslosigkeit und Elend, der spürbare Frauenmangel förderte Prostitution und Mädchenhandel. Die Menschen, die voller Hoffnungen nach Südamerika ausgewandert waren, hatten nun keine Perspektiven mehr. In der Folge mutierte die fröhliche Milonga zu einem melancholischen Tanz voller Schmerz, Hingabe und Sehnsucht - dem Tango Argentino.

Der Tango Argentino (man unterscheidet verschiedene Formen, so z.B. den Tango Salón, Tango Nuevo oder den Tango Vals im 3/4-Takt) ist geprägt von der Musik und den Tänzen der Einwandererländer, so etwa von Mazurka, Polka, Walzer und Ländler aus Europa, aber auch von der kubanischen Habanera oder der brasilianischen Maxixe. Das typischste Musikinstrument des Tango Argentino, das Bandoneon, stammt aus Deutschland. Der Tango wird im 4/8- oder 2/4-Takt (Tango Vals im 3/4-Takt) bei einem Tempo von ca. 26-30 Takten pro Minute getanzt. Kennzeichnend für den Tango Argentino sind Tempi- und Rhythmenwechsel innerhalb eines Liedes. Berühmte Klassiker: "La cumparsita", "A media luz", "Libertango". Moderne Tangos: "Sin Rumbo" von Otros Aires, "Mi confesión" von Gotan Project, "Sentimientos" von Andres Linetzky & Ernesto Romeo.

 

Salsa (Modetanz)

"Salsa" bedeutet "Sauce" und ist eine Mischung aus lateinamerikanischen, afrikanischen, amerikanischen und europäischen Tänzen. Der Name wurde im Zuge der Vermarktung einer afro-kubanischen Musik in den 1970er Jahren in New York geprägt.

Ein Ursprung der Salsa ist der Gruppentanz Contradance, den französische Kolonisten in die Karibik mitbrachten. Ende des 19. Jahrhunderts individualisierte sich dieser Tanz im kubanischen Danzón zum Paartanz. Auf Kuba vermischten sich in den 1930er Jahren zudem afrikanische Trommel- und Tanztraditionen mit der spanischen Gitarrenmusik zum Son, einer weiteren Ursprungsform der Salsa. Nach der Revolution 1959 gingen viele kubanische Musiker nach Nordamerika ins Exil. Dort trafen sie auf Emigranten aus Puerto-Rico, Kolumbien und Venezuela, die ihre Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen und ihre Musik und Tänze mitgebracht hatten. In Städten wie New York trafen so viele Kulturen aufeinander, und in "Sessions" wurden die Tanzarten vermischt, so dass eine "Sauce" aus verschiedenen Tänzen entstand, die nebst dem aus dem Kontratanz hervorgegangenen Danzón auch Einflüsse aus Rumba, Mambo, Son, Latin-Jazz, Soul und Pop aufwies. Von New York aus verbreitete sich die Salsa ab den 1970er Jahren weltweit; mit ihrer Lebensfreude und Spontanität, den heissen Rhythmen und einfachen Schrittmustern gehört die Salsa heute zu den beliebtesten Latinotänzen.

Salsa wird im 4/4-Takt bei ca. 35-60 Takten pro Minute getanzt. Wir unterrichten "on 1" und sowohl Elemente der Salsa Cubana (kreisförmige Figuren) als auch der Salsa Puertorriqueña (Figuren auf der Linie) – ganz einfach, weil beides Spass macht. Bekannte Salsa-Lieder: "Sentir" von You Salsa, "Micaela" von La Sonora Carruseles.

 

Steptanz (Modetanz)

Typisches Merkmal für den Steptanz sind die Metallplatten unter den verwendeten Schuhen, die beim Tanzen die für diesen Stil charakteristischen Geräusche entstehen lassen.

Steptanz (engl. Tapdance) entstand in den 1830er Jahren in New York im Bezirk Five Points, wo verschiedene ethnische Gruppen zusammenkamen und Wettbewerbe veranstalteten, um ihre besten Bewegungen vorzustellen. So vermischte sich afrikanischer Shuffle mit irischem, schottischem und englischem Stepdance, und es entwickelte sich ein neuer amerikanischer Stil. Seine Blütezeit erlebte der Steptanz zwischen 1900 und 1955: Er wurde in sehr vielen Shows am Broadway und in Paris aufgeführt, und viele Big Bands liessen sich von Steptänzern begleiten. Jazz war damals die Musik, zu der gesteppt wurde. Zwischen 1930 und 1950 wurde der Steptanz durch Film und Fernsehen noch populärer, da die besten Steptänzer in die Filmproduktion wechselten; man denke dabei z.B. an "Singin‘ in the rain" mit Gene Kelly oder an die Filme mit Fred Astaire und Ginger Rogers. Nach Europa kam der Steptanz durch Egon Bier, der das Steppen bei Fred Astaire erlernte und den Steptanz als Erster in seiner Tanzschule in Deutschland unterrichtete. In den 70er und 80er Jahren verlor der Steptanz an Popularität, da die alten Musicals nicht mehr oft am Fernsehen gezeigt wurden und andere Tanzrichtungen an Beliebtheit gewannen. Doch mit neuen Steptanz-Formaten wie "Riverdance", "Feet of flames", "Stomp" oder "Tap Dogs" in den 1990er Jahren erwachte das Interesse am Steptanz von Neuem und hält bis heute an.

Steptanz wird in verschiedenen Taktformen und Tempi getanzt; es werden Choreografien zu unterschiedlicher Musik von Jazz über Swing bis hin zu Musicalmelodien oder aktuellen Charthits einstudiert. Steptanz macht einfach Spass, groovt und man braucht erst noch keinen Tanzpartner!

 
 
     
 
       
 
 

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